
Heinz Stäcker DM GOLD Klaus Moll DM SILBER
Nach den ersten beiden Tagen der Deutschen Seniorenmeisterschaften II in Kevelaer können wir Erfreuliches über unsere Aktiven berichten. Bereits am Freitag fuhr
Heinz Stäcker (M80) mit Trainer Günter gen Westen, denn der Weitsprung fand bereits am ersten Tag der dreitägigen Meisterschaft statt. Man rechnete sich bei günstiger Konstellation Platz 3, im besten Fall aber Platz 2 aus. Zu übermächtig erschien der 40-fache Weltmeister (Sprints und Weitsprung) Wolfgang Reuter. Doch siehe da, es kam vollkommen anders. Beim ersten Versuch klappte es bei Heinz überhaupt nicht, deutlich unter 3m. Dann jedoch beim zweiten Versuch eine deutliche Steigerung bei 1.1m Gegenwind auf prima 3,46m, und das Gesicht des 81-Jährigen hellte sich merklich auf – unerwartet Führung um 5cm. Bei Versuch Nr. 3 dann erneut 3,46m, und immer noch in Führung. Das blieb bis zum Schluss so, und Heinz wurde erstmals Deutscher Meister. Noch nie hatte er vorher eine Medaille gewonnen, und nun gleich Gold in einem guten Feld. 5 Springer überboten die begehrten 3m. Ungläubigkeit beim Vellmarer, seine Freude kam anfangs nicht richtig heraus. Erst bei der späteren Siegerehrung - Heinz sprang wie ein Jungspund auf das Siegespodest – sah man ihn strahlen, als er die Goldmedaille umgehängt bekam, und ihm Wolfgang Reuter herzlich gratulierte. Anschließend fachsimpelten die beiden und Heinz bemerkte, dass er den Sieg nur dem fachlich gutem Training und der Betreuung verdankt. Aber seien wir ehrlich, gesprungen ist Heinz. Herzlichen Glückwunsch zu dem vollkommen überraschenden Titel eines Deutschen Meisters.
Nun zu
Klaus Moll (M80), unserem zweiten 80-iger. Klaus verband den Wettkampf mit einem Verwandtenbesuch. Er hatte mehrere Monate wegen einer OP nicht trainieren können, entsprechend schlecht waren seine Aussichten auf ein hervorragendes Abschneiden. Nachdem er den Erfolg von Heinz miterleben konnte, ging Klaus selbst ans Werk. Beim zweiten Versuch landete das Wurfgerät bei 27,59m, was bis zum vorletzten Versuch Platz 4 bedeutete. Also nichts mit einer Medaille. Pusteblume, Klaus sammelte noch einmal seine Kräfte, und verbesserte sich auf 28,85m. Geschwächt, doch mit der besten Technik aller Teilnehmer, schaffte der Vellmarer an die nicht mehr geglaubte Silbermedaille. Unter Berücksichtigung der äußerst ungenügenden Vorbereitung eine starke Leistung. Auch herzlichen Glückwunsch an Klaus, das war Klasse.
Heinz und Günter übernachteten in einem schönen Landgasthof, nach den Anstrengungen bei brütender Hitze (38 Grad) schmeckten Rumpsteak und Weizenbier köstlich.
Dann morgens ab ins Stadion zum 2. Wettkampftag, wo
Dieter Glübert (M50) schon um 8 Uhr mit seinem Pkw eintraf. Weil seit den „Hessischen“ vor einigen Wochen beim 400m Lauf Wadenbeschwerden auftraten, und sich die Beschwerden nicht besserten, hatte Dieter auf den 400m Hürdenlauf (den er bei normalem Verauf wohl gewonnen hätte) und den Dreisprung verzichtete.
Beim Weitsprung dann drei Versuche, eigentlich sollte es nur ein Sprung werden, und die mehr als sichere Silbermedaille mit guten 5,80m war geschafft. Der Kampf um Gold war fast aussichtlslos, denn diese sicherte sich der derzeitig mit Abstand beste Weitspringer der Welt. Doch wer Dieter kennt weiß, dass er immer weiter als 6m springen möchte.
Auch an Dieter Glückwünsche für die (wievielte eigentlich? ) Medaille.
Heinz bestritt noch den 100m Lauf, er wurde 4. In guten 17.35s. Als 81.Jähriger muss man erst diese Zeit laufen – Anerkennung.
Warten wir auf den dritten und letzten Tag. Dieter wird hochspringen (was macht die Wade?), und Hartmut schwingt den Hammer. Wir werden berichten.
Weitere zwei Silbermedaillen von Hartmut und Dieter
3. Tag Deutsche Seniorenmeisterschaften II
Dieter Glübert (M50) versuchte sich im Hochsprung, nach Silber im Weitsprung wollte er noch einmal das gleiche Ergebnis oder noch mehr erreichen. Der große Wurf gelang jedoch nicht, obwohl die lädierte Wade hielt. Erneut Silber, eine starke Leistung des schlanken Vellmarers, der in wenigen Tagen 52 Jahre alt wird. Bei 1,64m lag er gleichauf (auch nach Fehlversuchen) mit dem ärgsten Konkurrenten, der dann allerding 1,67m im ersten Versuch übersprang, Dieter patzte. Risiko war angesagt, Dieter sparte sich die letzen zwei Versuche für 1,70m auf. Beide noch verbliebenen Athleten schafften diese Höhe nicht, und der Titel war futsch – positiv ausgedrückt, Silber für Dieter. Unter Berücksichtigung der Wadenprobleme und des fehlenden Trainings topp. Zwei Starts, zweimal Silber. Auf Dieter ist Verlass. Seit Jahren sammelt er Medaillen en gros.
Hartmut Nuschke (M50) schwang den Hammer, und wie immer flog das Gerät weit. Wie im Vorjahr die Silbermedaille für den Dauerbrenner, der mit 49,15m knapp die 50m Marke verpasste, ähnlich weit wie im Vorjahr in Vaterstetten. Wir werden mit Hartmut Kontakt aufnehmen. Er wird uns helfen aufzuarbeiten, wieviel Medaillen er auf Landes- Bundes- Europa- und Weltebene bereits scheffelte. Es sind sehr viele.
Unsere vier Oldies haben alle auf dem Treppchen gestanden. Heinz gewann vollkommen überraschend die Deutsche Meisterschaft im Weitsprung, seine erste Medaille überhaupt auf Bundesebene, Dieter Glübert konnte sich zweimal mit Silber schmücken lassen, Hartmut und Klaus je einmal. Bei 6 Starts 5 Medaillen, dazu Platz vier für Heinz im 100m Lauf. Der Berichterstatter findet das famos.